Kurzbiographien bedeutender Vereinsmitglieder
OSKAR KRENZER (1857-1939)
GYMNASIALPROFESSOR UND FORSCHER
von BERNHARD SCHEMMEL in BHVB 141 (2005) 208-210Oskar Krenzer wurde am 25. November 1857 in Bad Orb im nördlichen Spessart als Sohn eines (späteren) Magistratssekretärs geboren. Nach der Übersiedlung seiner Eltern nach Aschaffenburg besuchte er das dortige Gymnasium und studierte an den Universitäten München und Würzburg Klassische Philologie und Geschichte. 1880 legte er das Staatsexamen ab. Nach Tätigkeiten an Gymnasien in Speyer, Passau, Regensburg, Eichstätt und Schweinfurt wurde er 1903 auf seinen Antrag an das Neue (heute Franz-Ludwig-) Gymnasium in Bamberg versetzt. 1921 wurde er hier Oberstudienrat, zwei Jahre später in den Ruhestand versetzt. Er war nicht nur ein ausgezeichneter, bei Schülern und Kollegen beliebter Lehrer, sondern auch ein Gelehrter von Rang im Bereich der Geschichte und Literaturgeschichte.
Krenzer gilt als der geistige Vater der E. T. A. Hoffmann-Renaissance in Bamberg (und der E. T. A. Hoffmann-Gesellschaft). Immer noch lesenswert sind seine Arbeiten Das geistige und gesellschaftliche Leben Bambergs zu Beginn des 19. Jahrhunderts (1920) und E. T. A. Hoffmann und Bamberg (1922). Bei der ersten handelt es sich um einen ursprünglich auf der 16. Versammlung der Gesellschaft für fränkische Geschichte gehaltenen Vortrag (Krenzer war Wahlmitglied und arbeitete u. a. an den von der Gesellschaft herausgegebenen Lebensläufen aus Franken mit). In den Mitteilungen der E. T. A. Hoffmann-Gesellschaft würdigte Wilhelm Ament diese Publikationen und die Persönlichkeit Krenzers.
Er war mit reichem und tiefgründigem Wissen begabt, dabei gütig, humorvoll und bescheiden. Gerne gab er aus dem reichen Schatz seines Wissens und seiner Erfahrung anderen etwas weiter. Dies äußerte sich in zahlreichen Vorträgen, namentlich beim Historischen Verein, und in Publikationen, in den Berichten des Historischen Vereins sowie in Heimatbeilagen. Er war lange im Beirat des Vereins, 1916/17 hatte er die Aufgabe eines stellvertretenden Schriftführers inne und er wurde dessen Ehrenmitglied. Nach kurzer schwerer Krankheit starb er am 20. Februar 1939 in Bamberg und hinterließ seine Witwe Fanny, geb. Rug.
Krenzer besaß eine ungewöhnlich große und qualitätvolle wissenschaftliche Bibliothek zur Geschichte, Kunst und Literatur (darunter wertvolle Erstausgaben), deren Umfang mit ca. 11 500 Bänden zu beziffern ist. Die auf die Romantik und auf E. T. A. Hoffmann bezogenen Teile davon, insgesamt 44 Bände, erwarb die E. T. A. Hoffmann-Gesellschaft für das E. T. A. Hoffmann-Museum. 1940 kaufte die Stadt Bamberg die verbliebene Sammlung um 13 500 Mark und deponierte sie über der Marienkapelle der Michelsberger Kirche. Die Idee, daraus eine Stadtbücherei zu begründen, hat man nach dem Krieg mit Recht aufgegeben. Am 8. Januar 1962 ging das Eigentum an der Krenzer-Bibliothek an die (heutige) Staatsbibliothek Bamberg über, die die Auflage der geschlossenen Aufstellung (bei der Signaturengruppe 30.) erfüllte.
Die Sammlung wurde von Anneliese Kayser katalogisiert, und die Katalogisate von Anni Gruberbauer in den Dienstkatalog der Staatsbibliothek übertragen. Ca. 3 000 Doubletten erhielt die neu gegründete Universitätsbibliothek Regensburg im Jahr 1965, die dafür die Summe von 9 000 DM zahlte. Bambergensien und Franconica hatte man zunächst zurückgestellt, da man davon ausging, daß diese Bücher in Bamberg vorhanden sind. Dieser Komplex wurde aber in den letzten Jahren komplett ebenfalls in der Staatsbibliothek aufgestellt, da angesichts der Benützungsintensität Zweitexemplare durchaus erwünscht sind.
Krenzer gilt als der geistige Vater der E. T. A. Hoffmann-Renaissance in Bamberg (und der E. T. A. Hoffmann-Gesellschaft). Immer noch lesenswert sind seine Arbeiten Das geistige und gesellschaftliche Leben Bambergs zu Beginn des 19. Jahrhunderts (1920) und E. T. A. Hoffmann und Bamberg (1922). Bei der ersten handelt es sich um einen ursprünglich auf der 16. Versammlung der Gesellschaft für fränkische Geschichte gehaltenen Vortrag (Krenzer war Wahlmitglied und arbeitete u. a. an den von der Gesellschaft herausgegebenen Lebensläufen aus Franken mit). In den Mitteilungen der E. T. A. Hoffmann-Gesellschaft würdigte Wilhelm Ament diese Publikationen und die Persönlichkeit Krenzers.
Er war mit reichem und tiefgründigem Wissen begabt, dabei gütig, humorvoll und bescheiden. Gerne gab er aus dem reichen Schatz seines Wissens und seiner Erfahrung anderen etwas weiter. Dies äußerte sich in zahlreichen Vorträgen, namentlich beim Historischen Verein, und in Publikationen, in den Berichten des Historischen Vereins sowie in Heimatbeilagen. Er war lange im Beirat des Vereins, 1916/17 hatte er die Aufgabe eines stellvertretenden Schriftführers inne und er wurde dessen Ehrenmitglied. Nach kurzer schwerer Krankheit starb er am 20. Februar 1939 in Bamberg und hinterließ seine Witwe Fanny, geb. Rug.
Krenzer besaß eine ungewöhnlich große und qualitätvolle wissenschaftliche Bibliothek zur Geschichte, Kunst und Literatur (darunter wertvolle Erstausgaben), deren Umfang mit ca. 11 500 Bänden zu beziffern ist. Die auf die Romantik und auf E. T. A. Hoffmann bezogenen Teile davon, insgesamt 44 Bände, erwarb die E. T. A. Hoffmann-Gesellschaft für das E. T. A. Hoffmann-Museum. 1940 kaufte die Stadt Bamberg die verbliebene Sammlung um 13 500 Mark und deponierte sie über der Marienkapelle der Michelsberger Kirche. Die Idee, daraus eine Stadtbücherei zu begründen, hat man nach dem Krieg mit Recht aufgegeben. Am 8. Januar 1962 ging das Eigentum an der Krenzer-Bibliothek an die (heutige) Staatsbibliothek Bamberg über, die die Auflage der geschlossenen Aufstellung (bei der Signaturengruppe 30.) erfüllte.
Die Sammlung wurde von Anneliese Kayser katalogisiert, und die Katalogisate von Anni Gruberbauer in den Dienstkatalog der Staatsbibliothek übertragen. Ca. 3 000 Doubletten erhielt die neu gegründete Universitätsbibliothek Regensburg im Jahr 1965, die dafür die Summe von 9 000 DM zahlte. Bambergensien und Franconica hatte man zunächst zurückgestellt, da man davon ausging, daß diese Bücher in Bamberg vorhanden sind. Dieser Komplex wurde aber in den letzten Jahren komplett ebenfalls in der Staatsbibliothek aufgestellt, da angesichts der Benützungsintensität Zweitexemplare durchaus erwünscht sind.